Wie bereits die Feuerwehr Bienenbüttel mit AZ vom 08.02.2019 bekannt gab, teilt nun auch die Feuerwehr Bad Bevensen mit, dass das traditionelle Osterfeuer auf dem Schützenplatz bereits ab diesem Jahr nicht mehr ausgerichtet wird. Dieses beschloss das Ortskommando der Feuerwehr Bad Bevensen auf einer Sitzung Anfang des Jahres.
Der enorme Aufwand für die Durchführung auf dem Schützenplatz steht nicht mehr im Verhältnis zu den Besucherzahlen und den gewachsenen Aufgaben der Feuerwehren. Bei 179 Einsätzen und 289 durchgeführten Diensten im Jahr 2018 (AZ berichtete) sind die Ehrenamtlichen der Ortsfeuerwehr Bad Bevensen ohnehin am Limit des freiwillig Leistbaren. Die Motivation zusätzlich noch weitere Stunden Freizeit aufzubringen, hält sich angesichts dieser Zahlen in Grenzen. Der Entschluss des Kommandos das Osterfeuer nicht mehr auszurichten, ist somit zum Großteil auf die Entlastung der Feuerwehrangehörigen nebst Familien zurückzuführen. Obwohl es ein klarer, eindeutiger und in der Konsequenz auch logischer Beschluss war, schwang bei den Kommandomitgliedern viel Wehmut mit. Denn mit dem Osterfeuer verknüpft man auch sehr viele schöne Zeiten und lustige Erinnerungen.
Seit über 20 Jahren richtet die Gesamtwehr das Osterfeuer aus. Davor wurde es noch von einer einzelnen Gruppe der Ortsfeuerwehr Bad Bevensen ausgerichtet. Mit der Übernahme wuchs das Osterfeuer immer mehr zu einem Groß-Event heran. Ab der Jahrtausendwende ähnelte es mit Live-Musik auf einer großen Bühne, Kurzfilmen auf Leinwänden, diversen Verzehrbuden und Animationsprogramm für die Kinder schon einem kleinen Stadtfest. Mehrere tausend Besucher waren seinerzeit zu Gast, teilweise von weit entfernt angereist.
Dieses Pensum war auf Dauer einfach zu hoch. 50 Helfer und mehr waren für die Umsetzung in dieser Größenordnung notwendig. Längst war man auf Unterstützung von Familienangehörigen oder Bekannten angewiesen. Denn der Aufwand für ein Osterfeuer auf dem Bevenser Schützenplatz war schon immer besonders hoch. Anderenorts kann der Platz schon Tage vorher vorbereitet werden. Am Abend werden die Verkaufsbuden einfach zugeklappt und das Feuer brennt in der Nacht runter und glimmt oft noch tagelang nach. Am nächsten oder übernächsten Tag erfolgt der Abbau.
Anders auf dem Schützenplatz. Dieser wird am Morgen besenrein übernommen und wird noch in der Nacht so auch wieder hergerichtet. Die ganzen Buden, Zelte, Pavillons, Sitzmöglichkeiten, Bühne, Wasser- und Stromleitungen und unzähliges Material werden morgens mühevoll rangeschafft und aufgebaut. Dieses wird noch in der Nacht vollständig abgebaut und wieder weggefahren. Denn der Schützenplatz muss am nächsten morgen wieder als Parkplatz zur Verfügung stehen, als wäre nie was geschehen. Der am Morgen mühsam aufgeschichtete Berg aus Ästen und Strauchschnitt wird in der Nacht noch brennenderweise mit Radladern in Containern gefüllt und abgelöscht. Vorher wurde der Untergrund des Brandbereiches mit mehreren Kubikmetern Sand abgedeckt, um Schäden am Pflaster zu vermeiden. Auch dieses muss noch in der Nacht entsorgt werden. Der gesamte Platz wird anschließend mit Schaufel und Besen gereinigt. 20 Stunden-Schichten waren keine Seltenheit. Ein riesiger Aufwand, der nur durch genügend motivierte Helfer leistbar ist. Wenn aber die Besucher ausbleiben oder aufgrund der Wetterverhältnisse nur kurz bleiben, wird es schwierig Jahr für Jahr Helfer aufs Neue zu begeistern. In den letzten Jahren wurden viele Schritte zur Vereinfachung des Ablaufes durchgeführt und dass ganze Event wurde wieder entschlankt. Dennoch blieb der Aufwand so hoch, dass man sich nun entschied das Osterfeuer nicht weiter auszurichten.
Ausblick: Die Freiwillige Feuerwehr Bad Bevensen feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Über das Jahr verteilt, sind verschiedene Veranstaltungen vorgesehen. Man freut sich sehr auf das Jubiläumsjahr und was da alles kommen mag. Alle Feuerwehrangehörigen sind hochmotiviert und sind glücklich ihre Kräfte dafür bündeln zu können.