Für 60 Atemschutzgeräteträger der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf bot sich Mitte April die seltene Gelegenheit an einer Heißausbildung teilzunehmen. Die Firma RBH-Fireflash aus Sulingen hat für zwei Tage einen mobilen Brandcontainer auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Bad Bevensen aufgebaut.
Am Freitag und Samstag wurden jeweils 30 Teilnehmer, in Theorie und Praxis ausgebildet. Aufgeteilt in einen Vormittags- und einen Nachmittagskurs, nahmen jeweils 15 Teilnehmer an der vierstündigen Ausbildung teil.
Herzstück der Ausbildung ist der feststoffbefeuerte Brandcontainer. An diesem kann eine realistische Brandbekämpfung mit echtem Brandrauch simuliert werden. Denn das ist das Entscheidende, den Brandrauch zu deuten und dann richtig zu handeln. Die Farbe des Rauches, die Intensität, die Geschwindigkeit und das Verhalten der Rauchschichten lassen viele Rückschlüsse auf den Brandverlauf und die Gefährlichkeit für das weitere Vorgehen zu. Werden die Zeichen einer bevorstehenden Rauchgasdurchzündung nicht erkannt, kann es unter Umständen lebensgefährlich werden.
Im Container selber werden genau diese Rauchgasdurchzündungen provoziert, allerdings sitzen die Teilnehmer gut 60 cm tiefer als der Raum in dem Holzpaletten verbrannt werden. In dieser Zone herrschen Temperaturen von etwa 60 Grad, im Deckenbereich können es bis zu 800 Grad sein. Die erste Lektion für die Teilnehmer wird schnell klar. Je tiefer man sich aufhält umso kühler ist es. Ohne ihre Schutzkleidung wären sie den Flammen aber dennoch hilflos ausgeliefert.
Insgesamt drei Ausbilder der Firma RBH-Fireflash geben das Wissen und ihre Erfahrung an die Teilnehmer weiter. Hinter den Schlagworten Temperaturcheck, Rauchgaskühlung, Türprozedere und indirekte Brandbekämpfung verbergen sich viele automatisierte Abläufe. Wenn der Trupp diese Abläufe beherrscht, kann er relativ sicher Vorgehen und ohne große Wasserschäden einen Löscherfolg erzielen. Im Brandcontainer werden diese Abläufe geschult und man sieht und spürt sofort die Effektivität und den Sinn der einzelnen Techniken. Auch wird einem der sparsame Umgang mit Wasser schnell klar, denn der Wasserdampf schlägt auch durch die dicken Feuerwehrjacken durch und verursacht schmerzhafte Hautrötungen bis hin zu Verbrühungen.
All dieses kann man theoretisch oder unter normalen Übungsbedingungen nicht vermitteln. Das macht die Ausbildung an einem feststoffbefeuerten Container so wertvoll und wichtig. Für einige Atemschutzgeräteträger war es sogar der erste Kontakt mit dem Medium Feuer im Innenangriff. Gerade für diese Atemschutzgeräteträger war es ein äußerst lehrreiches Wochenende. Aber auch die gestandenen Feuerwehrleute waren schwer beeindruckt von der Ausbildung und können von den gesammelten Erfahrungen profitieren.
Organisiert hat die Ausbildung das Atemschutz-Ausbilderteam der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf. Viele Stunden Planung und Vorbereitung ließen das Wochenende aber zu einem vollen Erfolg werden. Einen ganz besonderen Dank spricht das Ausbilderteam dem Feuerwehrausschuss und der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf aus. Ohne deren Fürsprache und Unterstützung wäre dieses Ausbildungswochenende nicht zustande gekommen. Die Samtgemeinde übernimmt die gesamten Ausbildungskosten in Höhe von etwa 8.000 Euro und investiert so in die Sicherheit aller Feuerwehren. Am Wochenende wurden über 200 Holzpaletten in der Anlage verfeuert. Diese wurden von der Firma Melosch aus Uelzen angeliefert und gesponsert. Die Feuerwehr dankt für diese tolle Unterstützung.
Auch die Ausbilder der Firma RBH-Fireflash wurden am Wochenende von allen Seiten für ihr gute und kompetente Ausbildung anerkennend gelobt. Diesen Danksagungen kann sich das Ausbilderteam der Samtgemeinde nur anschließen. Ein rundum gelungenes Wochenende!