Die Bestie hinter der Tür

Freiwillige Feuerwehr Bevensen-Ebstorf trainiert im Brandübungscontainer. Klingt der Titel auch etwas reißerisch, beschreibt er doch am besten, mit wie viel Druck brennende Rauchgase Türen aufreißen können und mit bis zu 800 Grad über die Köpfe der Atemschutzgeräteträger hinweg fegen können. Kein Sauerstoff zum Atmen, dichter Rauch raubt die Sicht und die Hitze ist auch unter der dicken Schutzkleidung deutlich spürbar.

Szenarien wie sie freiwillige Feuerwehrleute im schlimmsten Fall im Einsatz erleben können. Der Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger und zahlreiche Trainings mit Kunstrauch festigen die Handgriffe, bereiten aber nicht auf das vor was wirklich passieren kann. Alle zwei Jahre investiert die Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf 8.000 € allein in die sogenannte Heißausbildung für Atemschutzgeräteträger. Unter kontrollierten Bedingungen werden in einem Container echte Brandphänomene dargestellt, dass Vorgehen im Brandfall und die richtige Löschtechnik am realen
Feuer trainiert.

Professionelle Trainer einer Sulinger Firma, welche sich mit der Ausbildung von, unter anderem Freiwilligen Feuerwehren, in dem mitgebrachten Brandübungscontainer spezialisiert hat, zeigen Grenzen auf und lassen die Freiwilligen Brandschützer spüren welche Energie hinter dem Element Feuer steckt.

Aus der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf sorgt ein siebenköpfiges Team aus erfahrenen Atemschutzausbildern für den reibungslosen Ablauf der zweitägigen Veranstaltung am Feuerwehrhaus in Bad Bevensen. Andreas König, Zugführer in der Ortswehr Bad Bevensen, zeigt sich zufrieden mit dem Ablauf der Ausbildung. Hat er und sein Team doch viele Stunden mit der Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge der Ausbildungsmaßnahme ehrenamtlich erbracht, macht es allen immer wieder aufs neue Spaß, diese wichtige Ausbildungsmaßnahme zu organisieren.

Brandgase können sich durch ein zündfähiges Gemisch an Sauerstoff und brennbaren Gasen im Rauch schon bei 200 – 300 Grad entzünden und zur Gefahr für die Einsatzkräfte werden. Ein Übersehen der Anzeichen, wie pulsierender, tiefhängender Rauch mit entsprechender Temperatur kann zu einer unkontrollierten Brandausbreitung beitragen und den Atemschutztrupp gefährlich überraschen. Diese Anzeichen werden in einem modifiziertem, 12 x 2,5 m großen Container real dargestellt. Je nach Ausbildungsstand der 60 Atemschutzgeräteträger, wurde speziell auf das Öffnen einen Tür zum Brandraum oder dem kompletten Vorgehen über ein Treppenhaus von oben nach unten, bis zum Feuer eingegangen.

Es waren spannende und lehrreiche Tage. Action pur und eine echte Herausforderung. Zudem bekommen Atemschutzgeräteträger alle zwei Jahre eine Arbeitsmedizinische Untersuchung, bei der sie sich kostenlos
durchchecken lassen können und müssen. Eure Freiwillige Feuerwehr sucht immer Helden die für andere durch das Feuer gehen. Sei dabei.