Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus

Die Feuerwehr Bad Bevensen wurde am Freitagabend den 29.11.2014, fast zeitgleich zu zwei Brandeinsätzen alarmiert.

 

In einem Seniorenheim schlug zuerst die Brandmeldeanlage an. Der Einsatzleitwagen war bereits auf dem Weg zum Seniorenheim, die Löschfahrzeuge und Drehleiter wurden nach und nach durch die eintreffenden freiwilligen Feuerwehrleute besetzt und waren im Begriff auszurücken. Beim eintreffen des Einsatzleitwagen am Seniorenheim, klärte sich schnell, dass das Pflegepersonal die Lage eigenständig unter Kontrolle gebracht hat. Ein Wasserkocher auf einer eingeschalteten Herdplatte lies die Brandmeldeanlage anschlagen. Trotz einer vermeintlich geklärten Lage seitens des Anlagenbetreibers, rückt die Feuerwehr standardmäßig aus, überzeugt sich selber von der Situation vor Ort und schaltet die Brandmeldeanlage wieder scharf. Noch vor dem ausrücken der übrigen Einsatzfahrzeuge, lief der zweite Alarm auf. Aufgrund des Einsatzstichwortes „Feuer im Mehrfamilienhaus, Menschen in Gefahr“ und der bekannten Lage im Seniorenheim, fuhren die Einsatzfahrzeuge sofort zur neuen Einsatzstelle im Rosengarten Bad Bevensen. Dank dieser Situation war das erste Löschfahrzeug unmittelbar nach dem absetzen des Notrufes an der Einsatzstelle. Zu diesem Zeitpunkt war das Treppenhaus komplett verqualmt und der Brandherd konnte noch nicht genau lokalisiert werden. Viele Bewohner des Mehrfamilienhauses standen an den Fenstern, da der Fluchtweg durch das Treppenhaus durch den Rauch versperrt wurde. Einige Bewohner konnten noch aus dem Haus flüchten und befanden sich auf der Straße vor dem Haus. Darunter auch eine Mutter, die ihr Kleinkind in der verqualmten Wohnung im Halbparterre zurücklassen musste. Das Fenster war so hoch, dass ein direkter Zugang nicht möglich war. Die Feuerwehr schlug das Fenster ein und rettete über eine Leiter das Kleinkind und übergab es dem Rettungsdienst. Aufgrund des komplexen Gebäudes und der unklaren Personenzahl im Gebäude erfolgte sofort eine Alarmstufenerhöhung und umliegende Feuerwehren wurden zur Unterstützung alarmiert. Mehrere Trupps waren mit der Menschenrettung beauftragt und durchsuchten die Wohnungen im extrem verwinkelten Gebäude. Aus dem Obergeschoss wurden noch zwei Erwachsene und zwei Kinder über Steckleitern ins Freie gebracht. Eine weitere Person wurde mit einer Fluchthaube durch einen verrauchten Bereich gerettet. Über einen separaten Zugang konnte eine weitere Bewohnerin ins Freie geleitet werden. Eine andere Bewohnerin konnte in der Wohnung bleiben, da diese vom Brandrauch nicht gefährdet war. Zwischenzeitlich konnte ein Trupp unter Atemschutz den Brand im Keller lokalisieren und brachte ihn schnell unter Kontrolle. Mit einem mobilen Rauchverschluss wurde die Brandrauchausbreitung eingedämmt und weitere Schäden verhindert. Die Atemschutztrupps durchsuchten die übrigen Wohneinheiten um sicherzustellen, dass sich keine Personen mehr im gefährdeten Bereich aufhalten.
Der Keller hat keine Fenster oder Schächte, sodass der Brandrauch schlecht abgeführt werden konnte. Mehrere Hochdrucklüfter wurden verkehrt herum im Treppenhaus eingesetzt und saugten so den Brandrauch aus dem Keller ins Freie.
Nach etwa 2 Stunden konnte der Einsatz beendet werden. Im Einsatz waren insgesamt 124 Feuerwehrleute aus den Wehren Altenmedingen, Bad Bevensen, Barum, Gollern, Groß Hesebeck, Himbergen, Jastorf, Röbbel und Römstedt, sowie die KOM-Gruppe der Feuerwehr Bad Bevensen. Zusätzlich waren drei Rettungswagen, die leitende Notarztgruppe des DRK und die Polizei im Einsatz.